Die Kulturen Nordperus
Der Norden Perus – die Kultur der Moche,die Señora de Cao und die Lehmziegelstadt Chan Chan
Die Señora de Cao – die erste Herrscherin Südamerikas?
Im Jahr 2005 machten Archäologen im Norden Perus eine spektakuläre Entdeckung. Auf dem El Brujo-Komplex in der Pyramide Cao entdeckten Archäologen eine Mumie – hierbei handelte es sich um eine 28-jährige Frau. Der Fund ist bis heute einmalig für die Geschichtsschreibung Altamerikas ,da die Grabbeigaben der Frau sie eindeutig als Herrscherin identifizieren.Gemäß den Bestatungsritualen der Moche (1. bis 8. Jahrhundert n.Chr. in Nordperu) für Herrscher wurde das Gesicht der Verstorbenen mit einer goldenen Maske bedeckt und ihr weitere kostbare Grabbeigaben hinzugegeben.Die Mumie befand sich bei ihrer Entdeckung in einem sehr guten Zustand. Die Frau war zum Zeitpunkt ihres Todes schwanger. Ihren Körper zierten Tätowierungen von Spinnen und Schlangen.Der Senasationsfund belegt erstmals die religiöse und/oder politische Macht einer Frau in der Prä-Inkakultur.Seit 2007 ist die Señora de Cao in einem Museum direkt an der Ausgrabungsstätte,60 km nördlich von Trujillo zu bestaunen.
Die Lehmziegelstadt Chan Chan
Chan Chan war die Hauptstadt des präkolumbischen Chimú-Reiches und befand sich an der peruanischen Pazifikküste, westlich der heutigen Stadt Trujillo.
Die Festungsstadt Chan Chan war im 13./14. Jahrhundert mit einer Einwohnerzahl von mehr als 100.000 Menschen vom Volk der Chimú, die größte präkolumbische Stadtanlage Amerikas und zugleich die größte Lehmziegelstadt der Welt. Chan Chan konnte von den Inkas militärisch nicht bezwungen
werden.Daher leiteten die Inka den Fluss um, der die Stadt mit Wasser versorgte.Anschließend war die Einnahme der Stadt möglich.Nach ihrer Einnahme verlor die Stadt an Bedeutung. Als das Inkareich von den Spaniern erobert wurde änderte sich dies wieder.Die Konquistadoren plünderten die Hinterlassenschaften
der Chimú-Kultur.Diese verschwand danach in der Bedeutungslosigkeit der Geschichte.Heute kann man noch die riesigen Flächen von Lehmziegelbauten bestaunen.
Das Wetterphänomen El Nino fügte der Lehmziegelstadt in den letzten Jahrzehnten erhebliche Schäden zu. Im Jahr 1986 erklärte die Unsesco Chan Chan zum Weltkulturerbe.Gleichzeitig wurden die Ruinen aufgrund der durch die Klimaveränderungen immer schwerer werdenden Zerstörungen auf die Rote Liste des
gefährdeten Welterbes eingetragen.
Huacas del Sol y la Luna und das Museum Huacas de Moche
Die Huacas del Sol y la Luna befinden sich im ehemaligen Ackerland der Moche. Zwischen diesem Ackerland und der Wüste liegt der Tempel der Sonne, welcher mit mehr als 100 Millionen Lehmziegeln erbaut wurde und aktuell eine Höhe von 45 Metern misst .
Der Huaca de la Luna,ein wunderschöner Tempel umfasst insgesamt 6 Gebäude.
Zwischen beiden befand sich einst die Stadt Moche.Diese wurde wahrscheinlich durch die Auswirkungen des El Nino-Phänomens verschüttet. In den vergangenen Jahren konnten dank der geduldigen Arbeit der Archäologen wieder einige Häuser und Strassen freigelegt werden.
Diese Funde belegen das fortschrittliche städtebauliche Konzept dieser Kultur. Kürzlich wurde das moderne Museum Huacas de Moche eingeweiht.
Mehr Infos über Chan Chan und die Moche-Kultur:
http://www.sueddeutsche.de/reise/archaeologie-in-nord-peru-mehr-als-nur-machu-picchu-1.135762-3
Jerry D. Moore: Cultural landscapes in the ancient Andes. University Press of Florida, Gainesville 2005
Karen Olsen Bruhns: Ancient South America. Cambridge Univ. Press, Cambridge 1994
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